Promet - Neue Abenteuer 10: Im Auftrag des Sternenkaisers by Hahn Ronald M

Promet - Neue Abenteuer 10: Im Auftrag des Sternenkaisers by Hahn Ronald M

Autor:Hahn, Ronald M. [Hahn, Ronald M.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


9.

Als Kapitän Yax Karran nach der Schlappe mit dem frechen Terraner im ›Freibeuter‹ auf sein Schiff zurückkehrte, war sein Herz voller Groll. Der Stolz eines geborenen Edelmannes konnte es eben nicht leicht verkraften, in Anwesenheit seiner Unterlinge geohrfeigt zu werden – und dann auch noch von einem Angehörigen jenes Volkes, das sich in den letzten zwanzig Erdjahren in der Galaxis immer breiter machte.

Auch wenn sein inzwischen verstorbener Vater Ebb in dieser Hinsicht anderer Meinung gewesen war: Er hatte die Terraner noch nie leiden können. Sie waren großkotzig, mischten sich in alles ein und hatten sogar eine Raumpolizei gegründet, die für Sicherheit und Ordnung im von ihnen besiedelten kleinen Teil des Kosmos zuständig war. Die Terraner reglementierten alles und machten allen Völkern Vorschriften. Sie schrieben einem in geschlossenen Systemen sogar vor, wie schnell man mit seinem Raumschiff fliegen durfte! In alles steckten sie ihre neugierige Nase hinein; immerzu mußten sie für Ordnung und Gerechtigkeit sorgen! Wie er erst vor kurzem erfahren hatte, standen sie sogar im Begriff, ein interstellares Tribunal gegen Kinderarbeit, Sklavenhandel und Piraterie ins Leben zu rufen, das ehrliche Kaufleute aburteilen sollte, obwohl diese bloß, wie schon zuvor ihre Väter, Großväter und Urgroßväter, dem freien Unternehmertum nachgingen! Es war ein Skandal!

Karran schüttelte sich. Als er in den Zentralstand der TORRG kam, befahl er mit barscher Stimme, sofort abzulegen und den ungastlichen Planetoiden Dschubba zu verlassen.

Ausgerechnet jetzt! dachte er wütend, als die Transparenzkuppel der Kolonie unter ihm kleiner wurde. Ausgerechnet jetzt müssen diese Schnüffler in Ulanns Schenke kommen – wo wir in Eile sind, um Seiner Majestät die Beute zu überbringen. Er hatte bei seinem alten Hehler Ulann nur noch rasch ein paar Schulden eintreiben wollen, da ihr Flug nach Terra eine Menge Pentax verschlungen und seine in Mathematik leider schwache Gattin Nefta mal wieder zuviel aus der Schatulle genommen hatte. Er wußte zudem, daß ein Endteil des Xentrox-Antriebs überlastet war. Wenn es nicht bald ersetzt wurde, brach es womöglich durch, und dann mochte Gympal ihnen gnädig sein!

Als Karran sah, daß im Zentralstand alles seinen gewohnten Gang ging, ließ er sich vom Lift in den Plüschsalon tragen, bestellte eine Kanne Lop und schaute den auf der Bühne tanzenden Huris zu, die er auf Terra erfolgreich eingesetzt hatte, um zwei Angehörige von Prinz Tarsifs Brut in die Falle zu locken. Sie waren zwar nicht von seinem Blute, sondern entstammten dem Reich der Mitte, doch ihre geschmeidigen Bewegungen erregten seine Lendengegend, und er fragte sich, ob er die Gelegenheit nutzen und sich mit zweien oder dreien in seinem Schlafei vergnügen sollte. Doch dann spürte er, daß jemand ihn beobachtete, und er wandte den Kopf.

Hamee, sein spießiger Erster Offizier, betrat den Plüschsalon. Er grüßte Kapitän Karran zackig wie immer, maß die Huris mit einem mißbilligenden Blick und baute sich neben ihm auf. Karran wußte, daß Hamee ein frommer Anhänger des Gottes Gympal war, dessen Jünger sich im Reich der Zwölf Monde immer weiter ausbreiteten. Die Gympal-Jünger schrieben pro Woche einmal ihre Sünden auf einen Zettel und verbrannten ihn, damit ihnen vergeben wurde. Beim



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